Ratgeber Bautrocknung und Entfeuchtung

Der Verband privater Bauherren e.V. und andere Bauexperten warnen, dass jeder zweite Neubau einen Schimmelschaden hat. Wie können Rohbauten so sehr unter Wasserschäden leiden, dass sie niemals bewohnbar werden?

Inhalt:

  • Feuchtigkeit im Bau
  • Rohbautrocknung und Belüftung
  • Wer ist für Bautrocknung zuständig?
  • Geräte für Trocknung und Entfeuchtung
  • Entfeuchtung nach der Bauphase 

Feuchtigkeit im Bau

Für die Fertigstellung ein Einfamilienhaus werden rund 10.000 Liter Wasser benötigt. Die meiste Flüssigkeit kommt mit eingegossenem Fußbodenbelag (Estrich) und dem Innenausputz in den Bau. Die enormen Wassermengen dunsten im Laufe der Zeit nur langsam aus. Estrich benötigt Tage bis Wochen, um von selbst zu trocknen. Ein Ziegelrohbau hat eine Trocknungszeit bis zu 12 Monate um voll durchzutrocknen, Beton mehr als das doppelte. Die ausreichende natürliche Trocknung ist bei häufigen Unwettern z.T. gar nicht möglich. Auch in späteren Bauphasen, beim Verputzen von Innen- und Außenwänden, kann so viel Feuchtigkeit freigesetzt werden, dass Wasser an den Fenstern beschlägt. Durch die wärmedämmende Isolierschicht gelangt Wasserdampf und Kondensat kaum wieder nach außen. Sobald daher Dach und Fenster den Luftzug erschweren, muss der Neubau entfeuchtet, belüftet und beheizt werden. Ansonsten entsteht Schimmel, der die Gipskartonplatten angreift, zu Verrostung, haftenden Gerüchen und Stockflecken an den Wänden führt. Auf Dauer ist Schimmel nicht nur gesundheitsschädlich, sondern greift die Bausubstanz und Wärmeisolierung an.

Woher kommt die Feuchtigkeit im Neubau?

  • Ausdünstung von Putz, Estrich, Mörtel und Beton
  • feuchte Baumaterialien bzw. wasserspeicherndes Material
  • Wassergehalt in Lack, Farbe, Mörtel, Leim
  • Winterbaustelle mit Wärmebrücken
  • Schnee, Frost, Regen, natürliche Luftfeuchtigkeit
  • sparen an Lüftung und Heizung
  • Kondenswasser bei niedrigen Temperaturen
  • ungedeckte Mauerkrone
  • fehlende Dachentwässerung und Wärmedämmung
  • Ignorieren von Trocknungszeiten und Lüftungskonzept
  • Wasserschaden (Grundwasseranstieg, Überschwemmung)

Bauunternehmer stehen oft unter Zeitdruck: zukünftige Bewohner haben die alte Wohnung gekündigt und wollen schnell umziehen. Der Winter naht, und auch die Kosten müssen im Zaum gehalten werden. Neuerdings sind selbst die Sommermonate als Regenzeit gefährdet. Hier sollte der Bauherr nicht drängeln und ausreichende Trocknungszeiten, ggf. mit elektrischer Unterstützung durch Entfeuchtung, Infrarottrocknung und Baubeheizung, vereinbaren.

Rohbautrocknung und Belüftung

Wie bereits angesprochen, dauert die natürliche Trocknung lange. Eine frisch gegossene Betonplatte führt noch ein halbes Jahr später zu einer relativen Luftfeuchtigkeit (bei Zimmertemperatur) von 98 %. Wenn der hinreichende Trocknungszeitraum aus wirtschaftlichen Gründen nicht eingehalten wird, kann elektrische Bautrocknung (konsequentes Heizen und Lüften) helfen. Vor allem wenn, in frühen Bauphasen noch keine Heizung installiert ist, ist tragbare Baubeheizung eine gute Möglichkeit. In wenigen Tagen kann das Raumklima erheblich verbessert werden. Die Kosten für elektrische Bautrockner sind moderat und entsprechen ca. 1.000 Euro für ein 400 m3 Einfamilienhaus (Betriebs- und Mietkosten inkl. Mehrwertsteuer). Die Trocknungsdauer beträgt ca. zwei bis vier Wochen, abhängig von der vorhandenen Feuchte.
Sie sehen, gründliche Bautrocknung spart präventiv weitaus höhere Ausgaben. Wer sich einen Bautrockner z.B. Infrarot-Heizstrahler kauft statt mietet, kann ihn jährlich in den Wintermonaten weiterverwenden.

Vorteil elektrischer Bautrocknung:

  • verkürzte Trocknungszeit
  • mobile Kondenstrockner oder großflächig
  • große Trocknungskapazitäten
  • auch bei niedrigen Außentemperaturen
  • Profigeräte mit minimierten Standzeiten
  • akzeptabler Stromverbrauch
  • Wasserschadenbeseitigung
  • Großgeräte z.T. zum Mieten, Lieferung direkt auf Baustelle

Belüftung
Bevor laut DIN 1946-6 Lüftungsanlagen im Neubau installiert werden, können bereits unsichtbare Schimmelschäden entstehen. Natürliche Lüftung durch mehrmals tägliches Stoßlüften mindert die Feuchtigkeit, ist aber oft nicht ausreichend. Sie ist zudem nur praktikabel, wenn Arbeiter auf der Baustelle sind, nicht nachts. Und an schwülen Tagen mit hoher Feuchte der Umgebungsluft wird kein weiterer Wasserdampf aufgenommen. Daher empfehlen wir Ihnen zur Ventilation auf Baustellen unsere professionellen Windmaschinen.

Wer ist für Bautrocknung und ihre Kosten zuständig?


Bauschäden sind zum Großteil Feuchteschäden. Wird der Hausbau von einem externen Bauträger bzw. Generalunternehmer übernommen, ist dieser auch verantwortlich für die Bautrocknung. Er ist verpflichtet den Bau schlüsselfertig und mängelfrei zu übergeben, d.h. trocken und frei von Schimmel. Anfallende Kosten trägt (außer werkvertraglich anders festgehalten) der Bauunternehmer / Bauträger bzw. „Schlüsselfertiganbieter“. Schlüsselfertiganbieter versuchen mitunter den Bauherrn zur Bautrocknung zu verpflichten. Ein unabhängiger Sachverständigen sollte daher vor Abschluss eines Bauvertrags das Kleingedruckte prüfen.

Die Reparatur von Wasserschadens und Stockflecken ist teuer, aufwändig und kann mit ausreichender Bautrocknung verhindert werden. Bautrockner werden oftmals vor Beginn des Innenausbaus und ggf. danach benötigt. Der Bauherr sollte in allen Bauphasen regelmäßig die Feuchtigkeit untersuchen. Eigenständige Feuchtemessung ist z.B. durch preisgünstige Hygrometer möglich. Bei nassen Ziegeln und Wänden sollte er das beauftragte Unternehmer sofort auf Folgeschäden am Mauerwerk aufmerksam machen. Der Bauträger ist dann für Nachbesserungsarbeiten und ihre Kosten verantwortlich. Reagiert er nach angemessener Zeit nicht auf die Mitteilung, kann der Bauherr selbst die notwendigen Trockner bestellen. Geschah dies zu üblichem Umfang und Kosten, kann er seine Ausgaben ersetzt verlangen. Bei Problemen und Streitigkeiten um Kostenübernahme und Verantwortlichkeit kontaktieren Sie einen Rechtsanwalt.

Ein Sachverständiger im Auftrag des Bauherrn sollte die Bautrocknung mit messtechnischen Hilfsmitteln kontrollieren. Neubauschäden können auch unterhalb der Oberfläche entstehen und lassen sich mit bloßem Auge nicht erkennen. Spätestens vor der Bauabnahme sollten nicht sichtbare Feuchte- oder Schimmelschäden ausgeschlossen werden. Leckagen deckt ein Blower-Door Test auf. Bei Feuchte und Schimmel kann der Bauherr die Abnahme wegen Mangel ablehnen.
Mit der Abnahme geht die Verantwortlichkeit auf den Bauherren über.

Geräte für Bautrocknung und Entfeuchtung



Was können unsere Elektrogeräte fürs Bautrocknungsgewerbe?

  • täglich mehrere Liter Entfeuchtung
  • Wasserschadensanierung
  • Esstrichtrocknung
  • Trockenhaltung
  • Holztrockung ohne Verbrennung
  • feste oder mobile Standorte
  • große Wärmekapazität auch unter 15°C
  • akzeptabler Stromverbrauch
  • gute Leistung bei geringen Standzeiten
  • unkomplizierte Reinigung und Wartung
  • Luftfilter gegen Schimmelpilz und modrigen Geruch

Unsere Empfehlung während der Bautrocknung

Zur Trocknung:
Die Infrarottrocknung per Heizstrahler ist ideal für kalte, zugige Baustellen. Ohne Aufheizphase wird sofort Wärme abgegeben, was die Energiekosten im überschaubaren Rahmen hält. Je nach Gerät und Schutzklasse bestehen Einsatzmöglichkeiten vom windgeschützten Innenraum über großflächige Außenbereiche. Die mobile Baubeheizung kommt als Trockengerät bei Verputzarbeiten oder Wasserschäden zur Verwendung. Der vielfältige IR-Strahler dienen nebenbei dazu, die Bauhelfer auf Außenbaustellen bei niedrige Temperaturen vor krankheitsbedingten Ausfällen zu bewahren. Grade zugige Bauten sind durch Erhöhung der Lufttemperatur nur unwirtschaftlich zu beheizen. Infrarotstrahler erwärmen nicht die Luftpartikel, sondern wirken erst beim Treffen auf Oberflächen, z.B. Wand oder menschliche Haut. Vor allem die kurzwelligen R-A Strahlen haben keinerlei Wärmeverlust durch Luftbewegung. Auch bei starker Luftbewegung bringen sie konstante Leistung. Strahler mit IP-Schutzklasse bieten auch bei Regen und Schnee volle elektrische Sicherheit. Das oberflächenbehandelte Material unserer Outdoor-Heizstrahlern ist witterungsbeständig.

Infrarottrocknung - Übersicht der Vorteile

  • Infrarotheizstrahler für Flächen bis zu 80 m2
  • Schutzart bis IP67 (Staubdicht, Wasserdicht, geschützt gegen Strahlwasser und zeitweiliges Untertauchen in Wasser)
  • Energiesparend: ohne Vorheizen mit Infrarot-Kurzwellentechnologie
  • keine Luftbewegung, wirbelt keinen Staub auf
  • vielfältig nutzbar auch im Winter, Balkon, Garage, Keller etc.
  • leicht zu transportierendes Standgerät oder Festmontage
  • inkl. temperaturbeständigem Silikon- bzw. Gummikabel
  • wetterbeständige Gehäuse
  • Lebensdauer der Röhre ca. 5000 Stunden (10 - 15 Jahre bei durchschnittlicher Nutzung)
  • wartungsfrei, keine Emissionen, einfache Handhabung
  • Kippbereich (Beispiel): +/- 30°

Das creoven Sortiment umfasst auch elektrische Heizlüfter. Diese sind nicht aber für industrielle Bereiche und Baustellen bestimmt, sondern zur Privatanwendung.

Zur Ventilation:
In unserem Sortiment bieten wir Ihnen Industrie-Bodenventilatoren (Windmaschinen) und Trommelventilatoren mit Luftleistung bis 15.650 m³/h. Die Umdrehungsgeschwindigkeit lässt sich stufenweise einstellen bzw. mit einem Zwischentrafo regulieren. Die robusten Standgeräte sind in der Regel mit einem praktischen Tragegriff und kippsicheren Gummifüßen ausgestattet. Zum Teil sind die Artikel auch für Wandmontage und Kettenabhängung geeignet. Ab Schutzklasse IP55 sind die Ventilatoren strahlwassergeschützt und für den Außeneinsatz geeignet, eine spätere Anwendung im Wohnraum ist ebenfalls möglich. Ein robust ummanteltes Kabel (bis 2,5 m) mit Stecker ist oftmals inklusive. Die Kabelhalterung befindet sich je nach Hersteller an der Rückseite des Schutzgitters. Die Ventilatoren sind in der vertikalen Neigung bis 360° einstellbar und z.T. mit Oszillation ausgestattet.
Die creoven Bauventilatoren mit Überhitzungsschutz sind für Dauerbetrieb geeignet und für trotzen mechanischer Belastung auf der Baustelle, in Industrie und Gewerbe.

Entfeuchtung nach der Bauphase

Unsere Artikel können auch nach Bezug des Hauses weitergenutzt werden, denn mit den Bewohnern kommt erst recht Feuchtigkeit ins Haus. In bewohnten Bestandsbauten werden mehrere Liter Feuchtigkeit am Tag allein durch die Bewohner und Ihre Tätigkeiten frei. Ausgiebiges Duschen, kochen und natürlich die Atmung sind u.a. hierfür verantwortlich. Salz-Entfeuchtungsgranulat und salzhaltiger Entfeuchtungsputz reichen nicht aus, um feuchte Wände komplett zu trocknen.


Zur Entfeuchtung im Innenraum bis 70 m² eignet sich der Luft- und Raumentfeuchter Albert.
Er enthält ein feuchtigkeitsempfindliches digitales Hygrostat und ermöglicht es Ihnen, die Ziel-Luftfeuchtigkeit zwischen 30 – 80% mit dem Drehregler einzustellen. Im Wohnraum sollte die Feuchtigkeit nicht über 60% liegen. Eine gewisse Raumfeuchte sollte vorhanden bleiben, sonst greift trockene Luft Schleimhäute der Menschen und Holzsorten an. Damit wertvolle Möbel keinen Schaden nehmen, kann der Prozess exakt gesteuert werden. Wenn der gewünschte Trocknungsgrad erreicht ist, schaltet sich Albert selbstständig aus. Der Raumentfeuchter verfügt zusätzlich über einen Enteisungssensor für Raumtemperatur unter 5 °C, einen Nachtmodus und eine Zeitschaltuhr. Der integrierte Wasserbehälter fasst 4.6 Liter und wird manuell entleert. Die tägliche Maximalleistung dieses Kondenstrockners liegt bei 20 Litern. Albert kann mit einem Drainage-Schlauch verbunden werden und leitet Wasser dann direkt in den Abfluss.

Dennoch ist dieses Gerät nicht für Außenbereiche bzw. zugige Baustellen geeignet. Dafür gibt es Entfeuchter mit Wasserschutz-Klasse für den professionellen Dauereinsatz. Bei einem Bautrockner wird das anfallende Kondensat meist direkt über einen Schlauch abgeführt. Hierdurch entfällt das regelmäßige Entleeren des Wasserbehälters. Bautrockner können rund um die Uhr betrieben werden, ohne dass ein menschlicher Eingriff notwendig wird.


Zur Reinigung der Luft im Privathaushalt bieten wir Ihnen effektive Luftfilter für Raumgrößen bis 80 m² / 200 m³.
Mit bis zu fünf Leistungsstufen reinigen sie die Umgebungsluft kraftvoll und sind für Allergiker geeignet. Die HPP bzw. Aktivkohlefilter töten Viren und Bakterien, beseitigen Schadstoffe, Gerüche und Schimmelsporen.

Unsere Empfehlung nach dem Bezug


Quellen:
http://www.baulinks.de/webplugin/2008/1275.php4
https://benz24.de/schimmel-im-neubau/

Bilder:
Eigenheim Rohbau, Urheber: DanBu.Berlin, fotolia.com
Fassadendämmung, Urheber: schulzfoto, fotolia.com
Feuchtigkeit am Fenster, Urheber: Ingo Bartussek, fotolia.com