„Lieber Auto mit viel Krach als fahren mit dem Strom vom Dach“ Könnten Demonstranten es in einem Szenerio rufen, wenn wir die Geschichte ein klein wenig umschreiben.
Immer wieder werde ich in Diskussionen, Elektroautos im Gegensatz zu einem Verbrenner Auto involviert und möchte hier mal ein paar Gedanken von mir zum Besten geben.
Als Freund und Oldtimer-Enthusiast verstehe ich natürlich die Emotion die hinter einem startenden 2, 3,4, 5, 6 oder 8 Zylinder zählenden Motor steckt und angreifen möchte ich mit meinen Gedanken erst recht nicht. Also fange ich mal an und zäume das Pferd von hinten, mit einem Gedankenexperiment auf.
Als alle Autos elektrisch waren
Stellen wir uns vor, Elektroautos wären das alltägliche Verkehrsmittel für den Individualverkehr und jemand möchte nun Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren einführen.
Das würde sich in einer Welt, wo es wenig Lärmbelästigung gibt schwierig gestalten.
Außerdem würde sich die Bevölkerung Gedanken machen, ob es denn überhaupt Vorteile gibt, denn Verbrennungsfahrzeuge sind schon wegen des aufwändigen Motor, Kupplung und Getriebe, fehleranfällige Fortbewegungsmittel und vielleicht gefährlicher, denn sie transportieren hoch brennbare Flüssigkeiten und bringen sie zum Explodieren. Im Falle eines Unfalls geraten Verbrennungsfahrzeuge schneller in Brand als Elektroautos. Statistisch gesehen liegt die Brandgefahr eines Elektroautos bei 25 zu 1.000.000, bei Verbrennern indes bei 1.539 zu 1.000.000. (Q3)
Die Reichweite der Verbrennerfahrzeuge ist mit bis zu 1000Km enorm aber was ist wenn der Tank leer ist und keine Tankstelle zu finden ist? Schließlich kann man sein Auto nicht einfach an eine Steckdose stöpseln. Doch dieses Hindernis könnte in Zukunft verbannt werden, indem man überall Häuser mit aufwändiger Tank-Konstruktion errichtet, wo man während einer kurzen Pause, zu überhöhten Preisen eine Bockwurst isst. Wenn der Tank der, nennen wir es Tankstelle, leer ist, könnte man mit schweren LKW neues Benzin und Diesel anliefern. Das sind natürlich nicht solch hochkomplexe Vorgänge wie das einstige errichten von Ladestationen und wird sich das daher sicher schnell durchsetzen.
Die Umwelt
Die Produktion eines Verbrennerautos ist jedoch umweltschonender, das könnte eine Chance für ein Verbrenner sein, wir haben ja auch noch nicht viel Erfahrung mit dem Tankstellenausbau und der Herstellung von Benzin und Diesel, schließlich sind wir es ja gewöhnt unser Auto an Steckdosen zu laden. Die Kosten für Transport und möglichen Umweltschäden, welche bei der Produktion bei Batterien entstanden sind, könnten in Zukunft auch bei den Verbrennern entstehen. Bei der Produktion muss man aber fairerweise beachten, dass ein Verbrennerauto in Zukunft nur von Hochbezahlten, glücklichen Ingenieuren in Urlaubsplatzähnlichen Bedingungen hergestellt wird, während die E-Autos wie wir alle wissen, oft in menschenunwürdigen Verhältnissen und nur von Kindern hergestellt werden, da in der Vergangenheit keiner drauf geachtet hat. Gerade bei der Gewinnung der Rohstoffe der Batterien haben wir in letzter Zeit versagt, das hat uns zwar bei Handy, Fernseher und Co. nicht gestört aber dafür passen wir auf, dass bei der Produktion der Fossilen Stoffen nichts schief geht, denn es ist ausgeschlossen, dass Rohöl ins Meer gelangt ebenso ist sichergestellt, dass beim Öl Fracking keine Schäden entstehen.
Im Elektroauto befindet sich das schwerste Teil, die Batterie, am Boden. Bei Verbrennungsfahrzeugen hingegen liegen der Motor, das Getriebe und der Tank höher und sind um ein Vielfaches besser verteilt, was die Stabilität des Fahrzeugs zwar beeinträchtigt und sich durch den hohen Schwerpunkt leichter überschlagen können aber das ist genau der Nervenkitzel, der durch das schnöde und entspannte fahren abhanden gekommen ist. Der Nervenkitzel wird sicher bald erhöht, wenn man auf den Autobahnen endlich das ohnehin überflüssige Tempolimit von 120Km/h aufhebt, denn Geschwindigkeiten von 300Km/h werden bald die Regel sein, da führende Forscher (von der TT&T Universität*) herausgefunden haben, dass der Mensch seine volle Reaktionsfähigkeit erst ab 250Km/h voll entfalten kann. Aufwändige Crashtest haben ergeben das man sich zu Sicherheitsrelevanten Gründen keine Gedanken machen muss.
Die Wirtschaft ankurbeln
Was die Wirtschaft aber so richtig ankurbeln könnte, ist das Geschäft mit den Ersatzteilen, schließlich ist der Wartungsaufwand für Verbrennungsmotoren höher.
Ölwechsel, Zündkerzen, Riemen und Ketten müssen gewartet und ersetzt werden. Ein Verbrennungsmotor besteht aus etwa zehnmal mehr Teilen als ein Elektromotor, und die meisten davon bewegen sich mit minimalem Toleranzen, die genau stimmen müssen.
Da kann nur der höhere Reifenverschleiß bei Elektroautos Geld in die Kassen spülen, denn Verbrennerautos haben ja meist nur 18- bis 75 PS und somit eine geringere Beschleunigung, die nicht nur weniger Verschleiß produzieren, sondern auch nicht so viel Feinstaub absondern.
Ein paar Gedanken muss man sich eher um die Bremsen machen, die verschleißen, selbst wenn man zwei leistungsgleiche Autos gegenüber stellt, beim Verbrenner schneller da man die Energie beim Bremsen nicht oder nur wenig nutzen kann.
Ein Verbrennungsmotor verschleißt zwar deutlich schneller als ein Elektromotor denn Elektromotoren sind weitgehend wartungsfrei und benötigen kaum Service, da es weniger bewegliche Teile neben dem Motor, wie beispielsweise keine Kupplung, nur ein einfaches Getriebe und keine Kardanwelle (bei Hinterradantrieb), keinen Anlasser, keine Auspuffanlage oder Katalysator usw. gibt, ist aber viel lauter. So kann man den Lautsprecher, der die Fußgänger in der Stadt warnt sparen. Apropos Stadt, hier gilt es noch zu klären, ob ein Verbrennerauto dann im gleichen Umfang auch in einer Stadt betrieben werden kann, denn anders als beim E-Auto entstehen Verbrennungsrückstände direkt hinter dem Auto, sozusagen direkt am Mensch. Das ist aber nicht so wild da es sich nur um Stickstoff (72 %), Kohlenstoffdioxid (20 %), Stickoxide (0,020 %), Kohlenstoffmonooxid (0,025 %), Kohlenwasserstoffe (0,005 %) und Feinstaubpartikel (0,005 %) handelt. Der Rest (8%) ist Wasserdampf und kann bedenkenlos getrunken werden. Autos für die Stadt könnten noch mit Vorschalldämpfer, Mittelschalldämpfer und Endschalldämpfer und Katalysatoren versehen werden.
Nur unabhängig mit fossilen Rohstoffen
Manche meinen das wir unbedingt Verbrennerautos brauchen um unabhängig zu sein, schließlich könnte der Strom ja ausfallen und dann kann keiner mehr fahren. Mit Benzin und Diesel ist man unabhängig. Das ist natürlich richtig, da man für die Förderung, Produktion, Transport und Raffination sowie Verteilung Letzteres ja keine Energie benötigt.
Einige werden sich freuen, wenn sie direkt feststellen, das so ein Verbrennermotor in erster Linie eine Heizung ist und den Innenraum in ungeahnte Dimensionen Erhitzen kann. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gibt an: „Der Wirkungsgrad eines Benzinmotors liegt bei üblicher Fahrweise nur bei gut 20 Prozent. Mehr als drei Viertel der im Kraftstoff enthaltenen Energie werden also gar nicht fürs Fahren verwendet. Sie gehen als Abwärme weitgehend verloren.“ Dann ist endlich Schluss mit dem lästigen Vorwärmen via Handy App im Winter.
Einzig das Kühlen im Sommer werden einige Umsteiger vom E-Auto auf einen Verbrenner vermissen aber da gibt es auch schon erste Lösungen, nämlich durch automatisches Starten des Motors (Wobei natürlich oberflächlich betrachtet mehr Hitze entsteht) kann auch eine Klimaanlage betrieben werden. Das wird aber nur bei hochpreisigen Fahrzeugen der Fall sein, für alle Anderen gibt es eine Nachrüst-Armauflage für den Betrieb mit geöffneten Fenster.
So bekommt dann auch der Auspuffsound eine emotionale Note. Dadurch könnte es eines Tages sogar geheime Codes bei der Damenwahl geben, denn ein extrem lautes Auto signalisiert nicht nur das es sehr schnell ist, sondern gibt auch Auskunft über die Größe des Penis, vom Lenker hinterm Volant.
Q2 Lenz und Österreichischer Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK)
Q3 https://www.meinauto.de/ratgeber/unfall-mit-dem-stromer-brennen-e-autos-schneller
TikTok und Telegram Universität
Bilder: Jan Hennemann