Wirtschaft und Soziales

Wie man die Inflation mit Investments in grüne und ethische Unternehmen umgehen kann

8 Jun, 2022

In diesem Beitrag erläutern wir Ihnen, wie man sein Vermögen vor der Inflation schützen kann, was die Vor und Nachteile des Investierens in der aktuellen Zeit sind und welche grünen und ethischen Anlageklassen es gibt bzw. ob es sinnvoll ist, in diese auch zu investieren.

 

Die Vor- und Nachteile des Investierens generell bzw. bei hoher Inflation

Das Investieren in Wertpapiere, Kryptowährungen, Sachwerte, Immobilien usw. ist noch immer sehr gering verbreitet, auch noch in der heutigen Zeit. Nur rund 10-15 Prozent der Bevölkerung nimmt die Möglichkeit wahr, der Rest hat seine Ersparnisse weiterhin entweder am Sparbuch oder am Konto bzw. eventuell noch im Bausparer liegen. Dies hat natürlich gewisse Gründe: Am Sparbuch oder am Konto ist das Geld absolut sicher und man kann sich sicher sein, dass man auf sein Geld jederzeit zugreifen und es abheben kann. Negativ ist jedoch, dass die Zinsen bei diesen Möglichkeiten nahe null sind, 10.000 Euro sind beispielsweise am Ende des Jahres immer noch 10.000 Euro, außerdem wird die Inflation bei dieser Berechnung gerne vergessen, Momentan ist die Inflation so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr, durchschnittlich beträgt die Jahresrate jedoch knapp zwei Prozent. In unserem Beispiel hat der Betrag am Ende des Jahres also zwei Prozent weniger Kaufkraft.

Der Vorteil des Investierens bei hoher Inflation ist, dass man historisch gesehen eine Jahresrendite von 7 Prozent einfährt, wenn man breit diversifiziert in den Markt investiert. Nimmt man wieder das zwei Prozent Beispiel bei der Inflation, dann gleicht man diese hier aus und macht sogar jedes Jahr fünf Prozent Rendite. Doch wie Sie sich schon denken können, ist die Praxis meist nicht so einfach, wie die Theorie. Die Investition in alle Anlageklassen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Kurzfristig sind die Finanzmärkte hohen Schwankungen ausgesetzt und können auch einmal Jahre mit zweistelligen Verlusten beenden. Im schlimmsten Fall beginnt man genau in diesem Jahr zu investieren und steht am Ende des Jahres mit einem zweistelligen Buchverlust da, doch genau in diesem Punkt scheiden sich die Geister: Ein erfolgreicher Investor nutzt diese Gelegenheit, um Nachkäufe zu tätigen bzw. bleibt ruhig, ein schlechter oder unerfahrener Investor gerät in Panik und verkauft alles mit Verlust und beschäftigt sich nie mehr mit Anlagemöglichkeiten.

Wie schützt man nun also sein Vermögen vor der Inflation und was ist besonders wichtig?  
 

Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt, führt also kein Weg am Investieren vorbei, um sein Geld vor der Inflation zu schützen. Ein Investment ist jedoch nicht immer ein Investment. Viele sehen beispielsweise ein Auto oder die Renovierung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses als Investment, dies ist zwar grundsätzlich richtig, dabei handelt es sich aber um Investments, die über die Jahre nicht an Wert gewinnen, sondern immer weniger wert werden. Damit Sie sich nicht blind auf die Finanzmärktes stürzen müssen, stellen wir Ihnen nun einige wichtige Punkte und einen guten Leitfaden zur Verfügung.

Die wichtigste Regel ist: Investieren Sie kein Geld, ohne nicht mindestens einen Notgroschen von drei bis fünf Monatsgehältern aufgebaut zu haben. Das Geld, welches Sie in die Finanzmärkte investieren, muss langfristig angelegt werden und mindestens zehn Jahre arbeiten, dadurch werden Verluste immer unwahrscheinlicher und können ausgesessen werden, auf keinen Fall sollten Sie gezwungen sein, Verluste realisieren zu müssen, weil Sie das Geld dringend brauchen. 

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Außerdem sollten Sie nicht in Hypes oder unseriöse oder hochriskante Unternehmen oder Sparten investieren. In diesen Fällen haben Sie zwar sehr viel höhere Renditechancen und können in kurzer Zeit ein Vermögen aufbauen, jedoch geht dies meistens nach hinten los und Sie verlieren Ihr Geld schneller, als Ihnen lieb ist.

Bei der Investition in die Finanzmärkte sollten Sie nie zu gierig sein und immer die Rendite hinter der Sicherheit anstellen. Priorität 1 sollte immer sein, Ihr Geld zu behalten und nicht zu verlieren, erst dann die Vermehrung, denn verlorenes Geld wieder herein zu holen, ist eine der schwersten Aufgaben.

Am besten können Sie Ihr Vermögen vor der Inflation schützen, indem Sie breit gestreut in alle Länder und Anlageklassen investieren. Es sollte keine Währung, kein Land und auch keine Anlageklasse dominierend sein, dann haben Sie die bestmögliche Aufteilung Ihrer Investitionen und mögliche Totalverluste einer Klasse oder einer Währung etc., werden durch die anderen Investitionen abgefangen. Mit dieser Vorgangsweise ist zwar die Rendite nicht die höchste, jedoch die Sicherheit und somit der Erhalt Ihres Vermögens.


 

Kann man nachhaltig investieren bzw. ist das auch sinnvoll?

 

Heutzutage kann man in fast alles und jede Branche investieren, allerdings sind einige Investments für viele ethisch gesehen nicht ganz korrekt und daher lassen sie die Finger davon. Grundsätzlich profitiert man bei einem Investment immer, wenn die Branche viel Gewinn einfährt. In den letzten Monaten hätte man also beispielsweise mit Rüstungsaktien viel Geld verdienen können, hierbei müsste man aber auf eine Fortsetzung des Krieges spekulieren. Investiert man beispielsweise in Tabakaktien, so hofft man darauf, dass möglichst viele Menschen rauchen. Es kursieren viele Meinungen, dass diese unethischen Investments eine bessere Rendite erwirtschaften, als ethische und nachhaltige Investments, doch dem ist nicht so. In Wirklichkeit ist es nämlich genau umgekehrt, doch auf was Sie dabei genau achten müssen, erklären wir Ihnen jetzt.

 

 

Die ESG-Kriterien und die zu erwartende Rendite

 

Bei der Auswahl von nachhaltigen und ethischen Unternehmen, sollten Sie auf die sogenannten ESG-Kriterien achten. ESG steht dabei für "Environment", "Social" und "Governance". Diese Kriterien geben Aufschluss darüber, wie nachhaltig sich ein Unternehmen verhält und wieviel es beiträgt, um diese auch aufrecht zu erhalten. Investiert man also in ein Unternehmen mit einem hohen Score, so kann man sich sicher sein, dass dieses nicht gegen unethische Faktoren, wie etwa Kinderarbeit oder Menschenrechte verstößt. Doch neben der Tatsache, dass das investierte Geld bei diesen Unternehmen sinnvoll und mit einem guten Gewissen investiert ist, ergeben sich noch weitere Vorteile daraus. Die Umsetzung und Einhaltung dieser Kriterien kostet natürlich Geld und kommt nicht von ungefähr.

 Diese Summen werden von anderen Unternehmen anders genutzt und vielleicht für das Wachstum oder in neue Mitarbeiter investiert. Die ESG-Unternehmen sind also finanziell und fundamental schon einmal sehr gut aufgestellt, denn sonst könnten Sie die Umsetzung und Einhaltung dieser Kriterien auch nicht umsetzen. Außerdem sind diese Unternehmen jetzt und auch in Zukunft immer beliebter und gefragter, da der Aspekt Nachhaltigkeit immer wichtiger wird. Aus diesem Grund erhalten die ESG-Unternehmen viele Förderungen vom Staat etc.

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Bezüglich der Rendite geht wie bereits erwähnt das Gerücht um, dass unethische Unternehmen bessere Renditen erzielen, als die ethischen, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Durch die vielen Förderungen, die immer höher werdende Nachfrage und einige weitere Faktoren, schneiden grüne und nachhaltige Investments im Schnitt sogar besser ab, als die gewöhnlichen Unternehmen. Aus diesen genannten Gründen ist es nicht nur sinnvoll, sondern sogar empfohlen, in ethische und nachhaltige Unternehmen zu investieren.

Wenn Sie unsicher sind, welche Unternehmen sich für ein Investment eignen, so ist vielleicht ein allumfassender ETF mit verschiedenen ESG-Unternehmen am besten geeignet. Hier streuen Sie Ihr Geld sehr breit und profitieren nicht vom Wachstum eines einzelnen Unternehmens, sondern von den Branchen sowie der ganzen Wirtschaft. Investiert man breit gestreut in die Wirtschaft, so kann man historisch gesehen eine jährliche Rendite von rund 5-7 Prozent erwarten. Wichtig ist zu wissen, dass es sich hier um eine durchschnittliche Jahresrendite und keine garantierten Zuwächse handelt, einzelne Jahre sind sehr volatil und können stark nach oben und unten schwanken.


 

Welche Branchen fallen unter die nachhaltigen und ethischen?


 

Wie oben bereits erwähnt, gilt ein Unternehmen als nachhaltig, wenn es nachhaltig wirtschaftet und nicht gegen ethische oder moralische Richtlinien verstößt. Unternehmen die in diese Klasse fallen findet man viele und vor allem in den meisten Branchen, nichts desto trotz gibt es Sparten, die als besonders nachhaltig gelten. Hierzu zählen z. B.: Wasserstoff, Solarenergie, Windenergie, Brennstoffzellen usw. Jedes Land muss einen kurz bis mittelfristigen Ölausstieg umsetzen und somit zwangsläufig auf diese Energien setzen und umstellen. Da die meisten Unternehmen dieser Branche noch relativ klein sind, kann man hier jetzt schon einen Fuß in die Tür stellen und eventuell von der stark wachsenden Branche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten profitieren.

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