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Halloween - Das Fest der Kelten

17 Oct, 2019

    Halloween - Das Fest der Kelten

    Halloween - wo hat dieses Fest eigentlich seinen Ursprung ? Und wie wird dieses Fest auf der ganzen Welt gefeiert ? Alles was Sie wissen müssen, finden Sie hier !

Halloween - Das Fest der Kelten

An jedem Abend des 31. Oktobers ziehen Kinder in zumeist gruseligen Verkleidungen von Haus zu Haus und rufen „Süßes oder Saures!". Dass dies zu Halloween geschieht weiß jeder, doch wie kam es eigentlich zu diesem Brauch und wo nahm er seinen Anfang?


 
    

Halloween - Das Fest der Kelten

              
        

Hallowe’en ist eine Zusammenziehung des Wortes All Hallows’ Eve -der Abend vor Allerheiligen. Bis heute ist die Herkunft und auch die Entstehung des Festes nicht gänzlich geklärt. Dies liegt vor allem daran, dass es nur wenige glaubwürdige und objektive Quellen über die Rituale der Kelten gibt. Meist wird angenommen, dass es auf das zurückgeht, welches vor allem in Irland gefeiert wurde und das Ende des Sommers zelebrierte. Dem keltischen Kalender zufolge wurde es ebenfalls am Abend des 31. Oktobers begangen.  Allerdings können diesem Fest kaum eindeutige Bräuche zugeordnet oder heutige Traditionen auf dieses zurückgeführt werden.

             
Jahreskreis der Kelten 

 

Jahreskreis der Kelten

 

         

Da viele Völker ähnliche Feste feierten, ist anzunehmen, dass es sich um eine Art Erntefest handelte. Wirtschaftsformen, die stark auf die herbstliche Ernte angewiesen waren, brachten oft solche Feste hervor und ähnliches wurde auch im Gebiet der germanischen Stämme dokumentiert. Möglicherweise läutete Samhain außerdem das keltische Neujahr ein. Zahlreiche Legenden aus dem Mittelalter, deren Ursprung jedoch ebenfalls nicht zurückverfolgt werden können, berichten von ungewöhnlich vielen übernatürlichen Begebenheiten an diesem Tag. Irgendwann, vermutlich allerdings zu weitaus späterer Zeit, verbreitete sich der Glaube, dass die Wand zwischen der Welt der Toten und der Welt der Lebenden während dieses Tages am dünnsten sei und die Toten dadurch zurück auf die Erde kehren könnten.




    

Die Geschichte von Samhain

    

Wie es oft der Fall war, dürften sich die keltischen Rituale mit römischen Traditionen vermengt haben. Auch die Römer feierten zu dieser Zeit ein Fest. Dieses könnte als Erntefest beschrieben werden. Ebenso verhält es sich mit dem Christentum. Heidnische und keltische Feste wurden oft mit einer christlichen Bedeutung versehen, um sie mit dem neuen Glauben in Einklang bringen zu können. Feste, um den Heiligen zu gedenken, wurden in vielen Ländern im Frühjahr begangen. Im Jahr 835 legte Papst Gregor IV. diesen Tag, jedoch auf den 1. November fest. Dem Tag, der auf Samhain folgt. Auch hier kann über diese Entscheidung nur spekuliert werden: Wollte er nicht, dass dieses Fest auf andere Feiertage im Frühjahr fällt? Wollte er die beiden Feiertage verbinden?

    

Während so die gesamte Westkirche schon lange vor dieser offiziellen Festlegung am ersten Tag des Novembers Allerheiligen feierte, fällt allerdings auf, dass Irland noch im 8. Jahrhundert den 20. April dafür aufwendete. Daher ist es wahrscheinlicher, dass dies eher einer germanischen, als einer keltischen Idee entspringt. Die meisten Legenden zu Samhain stammen aus dem Mittelalter, wobei ein weiter zurückliegender Ursprung allerdings möglich ist. Auch Bräuche wurden aus dieser Zeit überliefert, die sich jedoch von Land zu Land und sogar von Region zu Region stark unterscheiden und oft lokalen Sagen zuzuordnen sind. Ähnliche Bräuche gab es aber auch zu anderen wichtigen Festen und können daher nicht als ein Merkmal dieses speziellen Tages dienen.

Erste Berichte, die einen Brauch des heutigen Festes widerspiegeln, reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Dort wird, jedoch vor 1700 lediglich in spärlicher Form, von Soul Cakes berichtet, die wohl ab dem 31. Oktober an anklopfende Bettler verschenkt wurden. Auch Kinder klopften gerne an und bekamen nicht nur Kekse, sondern auch Früchte und Geld. Die Ausübung dieses Brauches nahm ab 1870 jedoch ab, da die allgemeine Schulpflicht vielen Kindern nur noch wenig Zeit für diese Aktivitäten ließ.

Grundsätzlich diente diese Tradition aber der Hilfe armer Menschen oder jener, die während der kalten Jahreszeit kein Geld verdienen konnten. Eine andere Möglichkeit für diese Menschen war das Verkleiden und Aufführen von Theaterstücken. Auch diesen Brauch gab es in der einen oder anderen Form in weiten Teilen Großbritannien. Mit den irischen Einwanderern wurden die etablierten Bräuche nach Amerika gebracht, wurden angepasst und gewannen zusehends an Popularität. Durch geschickte Vermarktung breitete sich Halloween in den 1990er Jahren auch außerhalb Amerikas aus.

moderner Soulcake 

 

moderne Soulcakes

 




    

Ursprung der Halloween-Bräuche

         
    

Kostüme:

         

Diese Tradition entstammt vermutlich den Theaterstücken, die während der Winterzeit mancherorts aufgeführt worden, um Geld, Essen oder eine Unterkunft zu ergattern. In anderen Regionen war es Brauchtum, dass junge Männer sich mit Frauengewändern kleideten und wieder anderenorts schwärzte man sich die Gesichter mit Ruß und zog in alte Gewänder gekleidet um die Häuser.

Ältere Bräuche, die noch auf der Vorstellung von Geistern, welche auf die Erde zurückkehren, beruht, beinhalten das Tragen von Masken und Verkleidungen, um von den wandelnden Geistern unerkannt zu bleiben. Anfang des 20. Jahrhunderts war es außerdem noch beliebt gruselige Masken zu tragen, statt sich vollständig zu verkleiden. Ebenfalls im 20. Jahrhundert war es mancherorts Brauch, dass Menschen sich als Geister verkleideten und als Besucher in andere Häuser gingen. Die Bewohner mussten die Gäste dabei ignorieren.

 

    

„Süßes oder Saures ?":

         

Schon frühe Quellen, welche ihren Ursprung mindestens im Mittelalter, aber möglicherweise auch schon in den keltischen Bräuchen finden, berichten davon, dass Essensreste stehengelassen wurden. Entweder für die Geister der Toten oder, um böse Geister und Hexen abzuwehren.

Ab dem 16. Jahrhundert finden sich Berichte über sogenannte Soul Cakes, die Bittenden im Gegenzug für ein Gebet zugunsten der Toten des Hauses ausgehändigt wurden. Oft sangen die Bittenden wohl auch Lieder. Auch andere Gaben, wie Geld, Früchte, Bier oder eine Unterkunft wurden gewährt. Diese Tradition zog sich von Feiertag zu Feiertag über den ganzen Winter. Über Zeit wurde dies eine Aktivität für Kinder, die speziell in der Nacht auf Allerheiligen durchgeführt wurde.

Was es mit den Streichen auf sich hat, ist nicht ganz gewiss, allerdings war es den Bittenden gestattet, irgendwo in der Küche zu sitzen. Dabei mussten die Besitzer des Hauses ignoriert werden und dessen Aufgabe wiederum war es, die Gäste mit Speis' und Trank zu versorgen. Möglicherweise war diese Form des Schabernacks ausschlaggebend.

Süßigkeiten zu Halloween 

 

Süßigkeiten zu Halloween

 

    

Kürbislaternen:

         

In Irland Jack O’Lantern oder früher auch Punky genannt, geht dieser Brauch auf eine Legende zurück, die selber auf Sichtungen von Irrlichtern beruht. In Irland wurden diese Gesichter erst in Rüben geschnitzt.

Die irischen und schottischen Einwanderer in Amerika benutzten schließlich aus praktischen Gründen Kürbisse und der Brauch wurde von anderen übernommen.

kleine Kürbislaternen 

 

kleine Kürbislaternen

 


 
    

Halloween-Bräuche auf der ganzen Welt

Auf der ganzen Welt verbreitet, sind die typischen Bräuche, die oben genannt wurden. Manche Länder jedoch feiern abgewandelte Versionen davon oder verbanden eigene kulturelle Bräuche mit dem Fest.

    

Isle of Man:

internationale Flagge des Königreichs  

 

internationale Flagge des Königreichs "Isle of Man"

 


 

Hier sticht besonders die Isle of Man heraus. Dort sind die keltischen Wurzeln noch stark spürbar. Manche Einwohner dort feiern das Fest auch als Übergang in das neue Jahr. Die Bezeichnung des Festes ist Hop-Tu-Naa und während auch dort Kinder umherziehen und Süßes erbeten, werden zusätzlich Lieder gesungen und die Laternen, die die Kinder dabei halten, sind noch aus Rüben geschnitzt. So erinnert Hop-Tu-Naa eher an unser Martinssingen.

Auch das Wahrsagen ist auf der Isle of Man ein Brauch. Traditionell wird in der Nacht zuletzt das Feuer ausgedrückt und es wird versucht einen Fußabdruck in der Asche zu erkennen. Je nachdem, wohin dieser Fußabdruck weist, verheißt er entweder Tod oder Geburt.

    

Japan:

In dem Land, das Animes und Mangas hervorbrachte, ist es kein Wunder, dass auch die Halloween-Verkleidungen oft aus Pikachu, Sailor Moon und Charakteren aus Videospielen besteht. Aber es gibt auch Ausnahmen und daher laufen auch in Japan blutüberströmte Menschen durch die Straßen. Dennoch bleibt das Fest für Japaner meist eine lustige amerikanische Tradition. Jedoch gibt es in ganz Tokyo Partys und auch gut besuchte Paraden, auf denen sich das bunte Kostüm-Gemisch versammelt.

    

Mexiko:

In Mexiko ist das Fest der Toten ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Vom 31. Oktober bis zum 2. November wird hier ein rauschendes Fest gefeiert. Es ist die Wiedervereinigung der Toten mit den Lebenden. Die Straßen sind mit Blumen, Skeletten und Totenschädeln geschmückt und die Atmosphäre wird von Musik und Tanz beherrscht. Auch das Essen spielt eine große Rolle. Zum Naschen gibt es Totenbrot, Gräber und bunt verzierte Totenschädel aus Zucker, die den Namen Calavera de Dulce tragen. Um Mitternacht werden die Toten wieder verabschiedet und das Fest endet.

    

Australien:

Kürbisimport war zunächst schwierig 

 

Kürbisimport war zunächst schwierig

 


 

In Australien fällt das Fest in den Sommer. Lange Zeit weigerten sich die Australier das Fest in ihre Kultur aufzunehmen, doch aufgrund der großen Beliebtheit unter Jugendlichen, blieb auch ihnen schließlich keine andere Wahl und entgegen aller Schwierigkeiten, denen hauptsächlich durch den Import von Kürbissen beizukommen war, hat das Fest seinen eigenen treuen Fankreis. Diese Fans veranstalten in Down Under etwas ganz Besonderes: „Zombie Walks". Zu tausenden wandern die, als Zombies verkleidete, Teilnehmer dabei durch die größeren Städte Australiens. Der Erlös dieser Veranstaltung wird an wohltätige Organisationen gespendet. In Australien ist es außerdem üblich, das Haus mit einem orangen Luftballon zu kennzeichnen, wenn man Süßigkeiten für Kinder bereithält.

    

Südafrika:

In Afrika hat das Feiern des 31. Oktobers noch nicht viel Bedeutung erlangt und Südafrika scheint der einzige Staat zu sein, in dem das Fest trotzdem Anklang gefunden hat. Aufgrund der teilweise gefährlichen Situation und der hohen Kriminalität, geht man hier zwar nicht von Haus zu Haus und fragt nach Süßem, feiert aber trotzdem in sicher organisierten Kreisen. Die Hauptstadt hat für Erwachsene allerdings einiges zu bieten. In Kapstadt dauert das Fest mehrere Tage, es gibt Partys, Kostümwettbewerbe, Zombie Walks und Horrorfilm-Marathons.

    

Deutschland:

Halloween Dekoration aus Deutschland 

 

Halloween Dekoration aus Deutschland

 


 

Erst Mitte der 90er Jahre kam Halloween auch nach Deutschland. Begonnen hat hier alles mit Zeitungsartikeln, die das Phänomen aus den USA behandelten. Viele Süßwarenhersteller sprangen auf den Trend auf und seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist das Fest sicherer Bestandteil der Kultur in Deutschland. Schon lange vor dem eigentlichen Fest stimmt man sich auf die Gruselatmosphäre ein. Skelette, Kürbislaternen und Spinnweben überall. Obwohl das Dekorieren von Häusern in Amerika weitaus etablierter ist, nimmt auch in Deutschland der Trend zu und für das Fest werden mittlerweile mehr Vorbereitungen getroffen, als für Allerheiligen und Allerseelen.

Auch in Deutschland sieht man hin und wieder Kinder, die in unheimliche Kostüme gehüllt, an Türen klopfen und „Süßes oder Saures" rufen. Zunehmend werden auch immer mehr original amerikanische Bräuche in unser Fest adaptiert. So sind „Apple Bobbing" und „Trick or Treat" längst keine Fremdwörter mehr. Aber nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche finden Gefallen an dem Grusel-Fest. So erfreuen sich auch Halloween-Partys immer größerer Beliebtheit.

 

Autor: A-818741

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