Leuchtmittel für Deckenventilatoren und Lampen
Die alte 60 Watt Glühlampe wurde von einer Vielzahl neuer Leuchttechnik abgelöst. Da herkömmliche Fassungen z.T. übernommen wurden, haben Sie nun für Deckenventilatoren und -Lampen eine Menge Auswahl. Welche Leuchtmittel-Neuheiten es gibt und wo die jeweiligen Schwerpunkte liegen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Komplette Lesezeit 7 min
Inhalt:
- Neue Leuchtmittel
- Welche Arten von Leuchtmittel gibt es?
- Definitionen und Vergleichswerte
- Sockel und Fassungen für Ventilatoren
- Leuchtkörper wechseln und entsorgen
Neue Leuchtmittel
Die Ökodesign-Richtlinie der EU verlangt seit 2009 umweltfreundliche, energieeffiziente Leuchtmittel für alle Haushalte. Technisch überholte Temperaturstrahler, wie die 60 Watt Glühbirne, gaben 5% des Stroms als Licht aus. Der Großteil der eingesetzten Energie verpuffte als Wärme im Raum. Nach Beginn der EU Verbote wurden andere Möglichkeiten der Lichterzeugung weiterentwickelt, deren Wärmeabgabe deutlich verringert ist. Bekannte Vertreter der neuen Leuchtmittel sind Halogen- und andere Energiesparleuchten sowie Leuchtdioden.
Definition Leuchtmittel = Beleuchtungskörper (Glühbirne, Leuchtdiode, Leuchtstoffröhre etc.)
Die neuen Leuchtmittel:
geringer Verbrauch, höhere Energieeffizienz
lange Lebensdauer
warmes bis strahlend helles Licht
z.T. dimmbar mit Handbewegung
neue Formen, Stecker und Fassungen
dekorative (kleine) Dioden, kreative Gestaltung
z.T. frei von Schwermetallen (LED)
Welche Leuchtmittel gibt es?
Für den Verbraucher ist das Angebot der verschiedenen Lichtquellen mitunter unübersichtlich. Wir möchten Licht ins Dunkel bringen und stellen die bedeutendsten Leuchtkörper vor. Später gehen wir auf Fragen nach Austausch und Entsorgung ein.
Halogen-Glühlampen
Halogenlampen sind Allgebrauchs-Glühlampen, die mit halogenem Gas befüllt sind. Das sichert dem Glühfaden eine doppelte Lebensdauer. Das ausgestrahlte Licht ist heller (weißer) als bei ihren Vorgängern. Durch (geringe) Energieeinsparung gegenüber dem „Original“ konnten Halogen-Glühlampen über die ersten EU Verbote hinweghelfen. Eine zukunftssichere Lösung sind sie aber nicht.
Leuchtstoffröhren
Leuchtstoffröhren sind in viele Farbschattierungen, Formen und als Schwarzlichtvariante erhältlich. Sie sind u.a. mit Quecksilberdampf befüllt, der bei Stromfluss die fluoreszierende Beschichtung anregt. Energieeffizienz und Lebensdauer dieser Leuchtröhren liegen im mittleren bis guten Bereich, das giftige Quecksilber erschwert allerdings Produktion und Recycling.
Energiesparlampen
Lassen Sie sich von dem Namen aus Marketingabteilungen nicht täuschen. Der Oberbegriff „Energiesparlampe“ trifft im Grunde alle Leuchtmittel, die weniger Strom verbrauchen, als die alte Glühbirne. Üblicherweise werden Leuchtstofflampen, befüllt mit Neon oder Quecksilberdampf, damit gemeint. Bei Kompaktleuchtstofflampen werden die Röhren so gewunden, dass sie in bekannte E27 Birnenform passen. Das ermöglicht die Nutzung dieser Technik für Elektrogeräte mit herkömmlichen Lampensockeln und Schraubgewinde. Nach dem Einschalten benötigt diese Lampenform einige Sekunden, um zu voller Strahlkraft zu kommen.
- Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren entsorgen
Energiesparlampen enthalten Schwermetalle sind nach ihrer Lebensdauer als Sondermüll zu behandeln. Große Elektrofachgeschäfte und Drogerien bieten kostenlos Sammelboxen an. Die Altleuchten werden recycelt oder fachgerecht entsorgt. Sie können Ihre Altbestände auch bei der städtischen Deponie oder Recyclinghöfen abgeben.
Energiesparlampen gehören nicht in den Hausmüll!
Der wahre Energiesparer: LED-Lampen und Leuchtdioden
Sobald elektrischer Strom über einen festgelöteten Halbleiter im Inneren der Diode fließt, strahlt Licht ab. LED-Glühlampen beherbergen im inneren eine Vielzahl kleiner Dioden, die zusammen erstrahlen. Gut lässt sich der Innenaufbau einer LED Glühbirne in nebenstehender Produktabbildung nachvollziehen. Durch den Milchglaskörper scheint das Licht angenehm einheitlich, einzelne Lichtpunkte sind nicht erkennbar. Es gibt Klarglas-Leuchten, die ihre Dioden als gestalterisches Element extra betonen. Auch in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild kommen Einzeldioden reizvoll zum Einsatz, z.B. als „Sternenhimmel“ beim Deckenventilator Splash.
Durch abgestimmte Mischung der Farbimpulse Rot, Grün und Blau leuchten LED weiß. Zu Beginn der Entwicklung überwog eine bläuliche, eher kalt wahrgenommene Lichtfarbe. Heutzutage sind Farbwerte von kaltweiß über neutralweiß zu warm-weiß üblich. Die Leuchtdioden sind für Gleichstrom konzipiert, weshalb sie sich in Energiespar-Deckenventilatoren per Fernbedienung dimmen lassen, ohne zu flackern. Für andere Geräte empfehlen wir einen speziellen LED-Dimmer.
LEDs können:
auf Wunsch Lichttemperatur (Farbe) ändern
an Helligkeits- und Bewegungssensor gekoppelt werden
stufenlos dimmbar
Seit Erfindung des LED 1962 wurde die Lichtausbeute soweit erhöht, das ganze Gebäude problemlos erhellt werden können. Je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto attraktiver werden Lebensdauer, Stromverbrauch und Preisgestaltung. Der Einstandspreis für Marken-LED mag hoch erscheinen, doch die Investition zahlt sich über mehrere “Abschreibungsjahre“ aus. Bedenken Sie, dass eine frühere Glühbirne ein Jahr gehalten hat, LEDs weit über 10 Jahre bei deutlich weniger Stromverbrauch. Die Leuchtdioden gelten als zukunftweisendes Leuchtmittel, dementsprechend intensiv schreitet die Forschung voran. Organische Leuchtdioden (O-LED) sind dünne lichtabgebende Stoffe, die z.B. für Flat Screens in TV und Handy eingesetzt. Die leuchtende Fläche ist flexibel formbar, d.h. wir dürfen auf weitere Innovationen gespannt sein.
Definitionen und Vergleichswerte
Die Lichthelligkeit von Leuchtmitteln kann man heute nicht mehr am Wattbedarf ablesen. Aussagekräftig ist die Maßeinheit Lumen, sie meint die sichtbare Helligkeit des Lichtstroms. Wenn Sie Angabe zu Lumen und Watt vorliegen haben, ermitteln Sie durch einfache Division, wie hoch die Lichtausbeute ist.
Beispiel:
Alte Glühbirne mit 60 Watt, 730 lm = 12 Lumen pro Watt
LED-Leuchte mit 17 Watt, 1200 lm = 71 Lumen pro Watt
Die Angabe Lux gibt die Beleuchtungsstärke (Lichtintensität) in einer bestimmten Fläche an.
Lux = Lumen/m2
Zum Vergleich: Die als angenehm empfundene Bürobeleuchtung beträgt etwa 500 lx, Wohnzimmer 50 lx.
Je höher die Angabe zum Abstrahlwinkel, desto größer fällt der Durchmesser des Lichtkegels aus. Einige Dioden leuchten beispielsweise pointiert, andere Lampen zur Wohnzimmerbeleuchtung flächendeckend. Zur Raumbeleuchtung sind 120° befriedigend.
Das natürliche Sonnenlicht am Tag entspricht dem Farbwiedergabeindex Ra 100 und einer Lichtfarbe von 5.000 K. Je näher künstliche Beleuchtung diese Werte erreicht, desto natürlicher wirkt das elektrisch erzeugte Licht. Für warme Abendstimmung ist ein höherer Rotanteil (2.500 K) angenehm, im Büro darf das Licht auch etwas belebend-blaustichiger sein mit ca. 6.500 K. LED mit Farbwechsel lassen sich nach Bedarf umschalten.
Energiesparlampen, die erwärmtes Gas nutzten, haben eine Aufheizphase, denn die Helligkeit ist temperaturabhängig. Die Dauer, bis 100% der Helligkeit erreicht sind, wird ggf. in Sekunden angegeben.
Das häufige Ein- und Ausschalten birgt technischen Verschleiß am Leuchtmittel. Die Schaltfestigkeit sagt aus, wie viele Schaltzyklen die Leuchte durchschnittlich überlebt. Die Allgebrauchsglühlampe konnte ca. 1.000-mal geschaltet werden, bis der Wolframfaden streikte. Bei 2 Schaltungen pro Tag (ein und aus) entspricht das 500 Tagen, was mit der tatsächlichen Lebensdauer von einem Jahr übereinstimmt.
Die Lebensdauer von modernen Leuchtmitteln wird oft in Stunden angegeben. Bei einer Angabe von 50.000 Stunden und der wahrscheinlichen (geschätzten) Leuchtdauer von 3 Stunden pro Tag ergibt sich daraus eine Lebenserwartung von gut 45 Jahren.
3 h = 1 Tag
50.000 h = 16.666,67 Tage
= 45,67 Jahre
Gängige Sockel und Fassungen für Ventilatoren
Als Edison anfing, die Glühlampe ab 1880 in Serienproduktion herzustellen, wurden einheitliche Fassungen notwendig. Das ursprüngliche Edison-Gewinde wurde 1881 datiert. Nach ihm richteten sich lange Jahre die Sockel der Glühbirnen, die sogenannten Edisonsockel. In der DIN 40400 ist das Elektrogewinde in seiner Normung beschrieben. Die Erfindung galt lange als unumstößlich und nachfolgende Glühmittel richteten sich nach gängigen Gewindetypen. Leuchtmittel werden oft in eine Schraubfassung eingedreht, im Bereich der Deckenbeleuchtung war vor allem die Glühbirne E27 verbreitet. Die Zahl gibt den Durchmesser der Kontaktstelle in mm an, der Sockel E27 misst also 27 mm. Andere gängige Größen zur Raumbeleuchtung sind E10 und E14.
Damit die neuartigen LED und Energiesparleuchten in bestehende Fassungen eingesetzt werden können, werden oftmals die klassischen Gewindegrößen übernommen. Die Hersteller fügten im Rahmen des globalen Vertriebs auch neue Stecker hinzu.
Halogenstab
R7 bzw. R7s
Leuchtstäbe mit der Steckgröße R7s gibt es auch als quecksilberfreie LED-Version
Edisonsockel
E14 (Kerzenform)
E27 (Birne)
Für diese gängigen Größen haben Sie feie Auswahl bei energiesparenden und herkömmlichen Leuchtmitteln bis Energieklasse A++.
Bajonettsockel
B22
z.T. in UK und Australien gebräuchlich
Glassockel
1 x G9
für Kompaktleuchtstofflampen und LED-Lampen
GU 10 (10 mm zwischen den Sockeln)
Leuchtmittel wechseln und entsorgen
Verbrauchte Leuchtmittel im Deckenventilator können Sie auswechseln, sofern sie unter der Abdeckung frei zugänglich sind (eingeschraubt statt verbaut). Eine wesentliche Sicherheitsvorkehrung ist das Trennen des Stromkreislaufs am Sicherungskasten! Es reicht nicht aus, die Beleuchtung über Wandschalter oder Fernbedienung auszuschalten, dann besteht noch Stromzufuhr. Ob Sie den richtigen Schalter umgelegt haben testen Sie, indem Sie das Deckenlicht / den Ventilator ein- und ausschalten. Bleibt das Gerät still, können Sie sich ans auswechseln des Leuchtmittels machen. Geschieht das Manöver auf einer Trittleiter, sollten Sie standfest und schwindelfrei sein.
Temperaturstrahler müssen abkühlen, bevor Sie das Glas berühren. Auch LED Leuchten entwickeln nach längerer Betätigung eine Wärme, die Ihren Fingern nicht bekommt. Leuchtmittel mit Schraubgewinde können Sie gleichmäßig herausdrehen. Drücken Sie dabei nicht zu fest auf den Glaskolben, damit er nicht zerbricht. Auch die neu eingesetzten Leuchtmittel sollten Sie wegen Fingerabdrücken und Fettflecken wenig am Glas berühren.
- Erster Schritt ist immer: Stromverbindung trennen.
- Bei Kleingeräten mit Beleuchtung, z.B. Schreibtischlampen ist es ausreichend den Stecker zu ziehen.
- Leuchtmittel mit Stiftsockel, z.B. LED werden unten etwas zusammengedrückt und herausgezogen.
Beim Kauf des neuen Leuchtmittels ist darauf zu achten, dass die Wattaufnahme nicht den vorgeschriebenen Maximalwert der Lampe übersteigt. Bei unseren Deckenventilatoren mit Beleuchtung steht beispielsweise, wieviel Watt das eingesetzte Leuchtmittel haben darf. Im Falle von mehreren Anbauleuchten ist ein Maximalwert pro Leuchte oder ein Totalwert angegeben. Beispiel: 3 x E27, 3 x max. 40 Watt
Wenn Sie vergessen haben, welche Wattzahl für die Fassung zugelassen ist, sehen Sie die Angabe an der Seite der Schraubwindung. Drehen Sie kein ungeeignetes Leuchtmittel ein, das Risiko eines Kurzschlusses oder Brands ist hoch.
Was bedeutet „Leuchtmittel fest verbaut“ bzw. „Leuchtmittel nicht austauschbar“?
Integrierte Leuchten, meist Dioden, sind nicht über den normalen Handel austauschbar. Es kann lohnend sein, direkt den Geräteherstellerwegen dieser Bauformen zu kontaktieren.
Quellen
https://diybook.de/bauen-renovieren/elektroarbeiten/elektroinstallation/wunderbare-vielfalt-lampenarten-eigenheiten
http://www.heimwerker.de/haus/elektroinstallation-beleuchtung/licht-und-beleuchtung/leuchtmittel-und-gluehbirnen.html