Raumluftqualität verbessern


In den creoven Anwendungstipps erfahren Sie, wie Sie die Luft im geschlossenen Wohnraum sauber und frisch zu halten. Sollte eine Ihrer Fragen offenbleiben, melden Sie sich gern bei unserem Kundenservice: 03447 / 843 8000 oder per Chat.


Inhalt:

  • Lufthygiene im Innenraum
  • Feinstaubbelastung von der Straße
  • NASA Studie: Zimmerpflanzen für bessere Raumluft
  • Pflanzen im Schlafzimmer?
  • Was tun bei feuchter, muffiger, rauchiger...Luft

Lufthygiene im Innenraum

Bild Urheber: Antonioguillem, fotolia.com 

Die Behaglichkeit im Raum hängt von mehreren Faktoren ab, u.a. dem CO2 Gehalt, der Temperatur, dem Temperaturunterschied zu Oberflächen, der Luftfeuchtigkeit und der Belastung mit Gerüchen, Bakterien und giftigen Dunststoffen. Neben subjektiv bewertbaren Faktoren z.B. Knoblauchduft, gibt es allgemeingültige Grenzwerte z.B. für Schadgase. Im geschlossenen Raum kann deren Konzentration soweit ansteigen, dass sie gesundheitsschädlich wird. Beispielweise beträgt der Anteil an Kohlendioxid (CO2) in der bodennahen Erdatmosphäre beträgt zurzeit etwa 0,04 Prozent. Seit der Industrialisierung ab dem Jahr 1850 ist ein deutlicher Anstieg messbar. Neben seiner klimaverändernden Wirkung trägt das Treibhausgas in erhöhter Konzentration zu körperlichem Unwohlsein bei. Die Konzentration ab 0,1% im Innenraum gilt als Grenzwert von gesunder zu unhygienischer Luft.

Tipp: Um verbrauchte Luft auszuleiten, muss in regelmäßigen Intervallen manuell oder mechanisch gelüftet werden. Bei Fensterlüftung wird empfohlen, stündlich 5 Minuten mit Querlüftung / Stoßlüftung zu lüften. Kontrollierte Wohnraumlüftung z.B. in Abwesenheitszeiten erreichen Sie mit sensorgesteuerter Lüftungstechnik. Die erforderlichen Luftwechselrate LWR ist u.a. von der Personenzahl im Zimmer abhängig.

Feinstaubbelastung von der Straße


Die Europäische Umweltagentur verkündet 2017 erneut eine deutliche Überschreitung der Jahresgrenzwerte für Schadstoffe in der Luft. Die Folgen sind spürbar, in Deutschland sterben daran jährlich ca. 66.000 Bürger frühzeitig. In den gesamten EU Ländern beträgt die ermittelte Zahl gar 400.000 Menschen pro Jahr. Ursache ist lungengängiger Feinstaub, in dem sich Schadstoffe wie das Verbrennungsprodukt Stickstoffdioxid in hoher Konzentration ansammeln.

Leider ist die Raumluftqualität in geschlossenen Gebäuden z.T. schlechter als draußen. Trotz regelmäßigem Luftwechsel kann beispielsweise CO2 von der Straße eindringen und die Raumluft verschlechtern. Verschmutzung der Umwelt durch Abgase von Verbrennungsmotoren und Kraftwerken ist vor allen in Metropolen ein erstzunehmendes Problem. Bis die Verbrennungsmotoren vollständig ersetzt sind, helfen elektrische Luftreiniger dagegen. Sie sind je nach Modell mit Vorfilter für Haare und Pollen, HEPA-Filter für Schadstoffe ab 0,07 Mikrometern und Aktivkohlefilter gegen unangenehme Gerüche, Formaldehyd und flüchtige organische Stoffe (VOC) ausgestattet und reinigen Räume bis 75m2.

Die Qualität der Innenraumluftwird bei einigen Geräten per Sensor analysiert und benutzerfreundlich angezeigt. 

NASA empfiehlt Zimmerpflanzen für bessere Raumluft

Nicht nur Schadstoffe von außen belasten die Raumluft. Auch direkt im Wohnraum werden Chemikalien freigesetzt. Fabrikneue Textilien, Möbel und Geräte dünsten in der Regel noch einige Tage aus. Dies geschieht oftmals geruchslos, ist aber gefährlich. Auch Reinigungsmittel, Farben und sogar das Dämmmaterial des Hauses können die Innenraumluft belastet. Das „Sick Building Syndrom“, ist ein Krankheitsbild, das z.B. nach dem Bezug von Neubauten relativ häufig auftritt. Quelle: Bericht Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen vom BMU.

Chemische Verbindung in der Raumluft

Schadstoffquellen

Gesundheitliche Auswirkung

Formaldehyd

Baumaterial, Möbel aus Span- oder Pressholz, Teppiche, wasserbeständige oder feuerhemmende Produkte, Erdgas, Kerosin, Tabakrauch

Gereizte Schleimhäute (Augen, Nase, Rachen)
Kopfschmerzen
allergische Dermatitis

Benzol, Xylol

Erdölprodukte, Öle, Farben, Kunststoffe, Gummi, Tabakrauch, offener Kamin

Irritationen an Augen, Nase, Hals und Haut
Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Benommenheit

Kohlenmonoxid

Abgase von Fahrzeugmotoren (von der Straße her), Holz- und Gasverbrennung, Tabakrauch

Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit,

Trichlorethen

für chemische Reinigung, Druckfarben, Farben, Lacke, Klebstoffe

Müdigkeit, krebserregender Stoff

Die amerikanischen Weltraumbehörde NASA hat eine einfache Lösung zu Verbesserung der Raumluft erforscht. Zimmerpflanzen nehmen CO2 auf, produzieren frischen Sauerstoff und bauen Schadstoffe ab. Pflanzen eigen sich besonders gut um z.B. Ammoniak, Formaldehyd, Benzol, Xylol, Kohlenmonoxid, Ozon und Trichlorethylen zu entfernen. In einigen Fällen reduzierten die Zimmerpflanzen die Belastung innerhalb von 24 Stunden um 89,8% (z.B. gemeiner Efeu bei Benzol, er nimmt zudem Schimmelsporen auf).

Die Efeutute (Epiperemnum aureum) ist wirksam gegen Formaldehyd, Trichlorethen, Xylol und Benzol.

Die Grünlilie reduziert Formaldehyd und CO2 in beachtlichen Mengen.

Eine Auflistung der luftverbessernden Pflanzen gibt es in der Clean Air Study. Sie wurde 1989 von Dr. Bill Wolverton durchgeführt und später durch weitere Untersuchungen untermauert.

Einige dieser beliebten und pflegeleichten, Pflanzen wie das Einblatt und der Gummibaum werden seit Jahren gern in Büros und Praxen gehalten und haben daher einen etwas piefigen Ruf. Bedenken Sie aber deren erfrischende Wirkung und sehen Sie über den „sozialen Status“ hinweg. Die grünen Mitbewohner mildern z.T. auch Lärm und Gerüche und befeuchten trockene Raumluft.

Sauerstoff im Schlafzimmer


In der Photosynthese wandelt das pflanzliche Chlorophyll Kohlendioxid in Zucker und Sauerstoff um. Der Zucker wird von der Pflanze verwertet, Sauerstoff freigesetzt. Zur Zellatmung (Wachstum) nimmt die Pflanze auch Sauerstoff auf, allerdings in geringerem Maße als ihre Produktion.

Bei vielen Pflanzen ist die Photosynthese von Licht abhängig. Nacht stellt sich die Sauerstoffproduktion ein, sie nehmen aber weiterhin Sauerstoff auf. Empfindliche Menschen können auf die leicht sinkende Raumluftqualität mit Unwohlsein reagieren. Daher kommt der Rat, Blumen und Grünpflanzen nicht ins Schlafzimmer zu stellen.

Pflanzen mit Crassulaceen-Säurestoffwechsel (CAM) produzieren nachts Sauerstoff und sind ausdrücklich für das Schlafzimmer geeignet. Sie stammen ursprünglich aus trockenen Regionen und haben eine Strategie hervorgebracht, ihre Zellen zu öffnen ohne auszutrocknen: nach Sonnenuntergang. Dabei nutzen sie das Salz von Apfelsäure als CO2 Speicher für den kommenden Tag.

Zu den CAM-Pflanzen gehören z.B. der pflegeleichte Bogenhanf und die Aloe Vera.


Video: Bessere Raumluft durch Pflanzen (englisch mit deutschem Untertitel)

Goldfruchtpalme, Bogenhanf und Efeutute produzieren ausreichend Frischluft für Menschen in geschlossenen Räumen. Die Wirkung kann im globalen Maßstab beachtlich sein: wenn keine Fensterlüftung notwendig ist, gibt es weniger Wärmeenergieverlust.

Beim Bogenhanf werden 6 bis 8 hüfthohe Pflanzen pro Person im Schlafraum empfohlen. Beachten Sie, dass Zimmerpflanzen die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Durch ein Übermaß an Gießwasser kann Schimmel an der Blumenerde entstehen. Die Feuchtigkeit lässt sich mit einem automatischen Entfeuchter mit Sensor auf Idealwerte zwischen 40-60% einstellen und halten. 

Weitere Verbesserung der Raumluft


Neben den beschriebenen Mindestanforderungen an Raumluft (viel Sauerstoff, wenig CO2), beeinflussen weiter Faktoren das Wohlgefühl:

Problem

Beschreibung

Zum Weiterlesen

Feuchte oder zu trockene Luft

Die relative Feuchtigkeit der Luft steht in engem Zusammenhang zum Wohlgefühl im Wohnraum. Das Raumklima sollte für Menschen und empfindliche Möbel weder zu trocken noch zu feucht sein. Idealwerten zwischen 40-60% sind wesentlich zum Erhalt der Bausubstanz, der Vermeidung von Kondensat und Schimmelpilz.

Raumklima optimieren

 

Luftbefeuchter und Entfeuchter für verschiedene Raumgrößen erhalten Sie in der ⮩ Kategorie Luftverbesserer .

Raumtemperatur zu kalt, zu warm

Schwitzender Angestellter

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Die Temperatur im Innenraum ist tagsüber mit 20-21°C gut bemessen, nachts reichen 16-17°C. Im Sommer wird es im Gebäude z.T. deutlich wärmer, vor allem im Dachgeschoss staut sich die Hitze. Ein Deckenventilator lässt den Schweiß der oberen Hautschicht verdunsten. Der Wohnraum fühlt sich gleich kühler an, obwohl die Raumtemperatur nicht gesenkt wird. Diese ist die effektivste klimatechnische Methode zur sommerlichen Wärmeregulierung.

⮩ Deckenventilator im Sommer

⮩ weitere Tipps und Tricks zur Kühlung
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Wärmeverlust

Bei kaltem Wetter muss geheizt werden, um den Wohnraum behaglich zu halten. Bei unkontrollierter Lüftung geht Wärmeenergie ungenutzt verloren. Ventilatoren mit Wärmetauscher speichern die Wärme der Abluft und übertragen sie auf einströmende Frischluft.

Bleibt der Bodenbereich trotz Heizung unangenehm kühl, staut sich Warmluft an der Zimmerdecke. Diese Luftschichtung kann per Deckenventilator im Wintermodus aufgebrochen werden. Er verteilt die Wärme gleichmäßig im ganzen Raum.

zentrale Wärmerückführung (Neubauten)

dezentrale Methode (Einzelräume, Altbau)

 

Deckenventilator im Winter

 

Allergene und Schimmelsporen

Allergene wie Milben, Pollen und Tierhaare machen das Atmen schwerer. Andere Winzlinge, z.B. Bakterien, Feinstaub und Schimmelsporen beeinträchtigen die Lebensqualität aller Hausbewohner. Die Luftverschmutzer dringen z.B. von der Straße her ein oder befinden sich, wie Pilzsporen, in der natürlichen Atemluft. Elektrische Luftreiniger entfernen grobe Partikel und kleinste Viren zuverlässig

Allergiefrei wohnen

Geruch, Rauch

Gute Raumlift Qualität

Bild Urheber: olly, fotolia.com

Raucher, Hundehalter und passionierte Köche möchten in der Wohnung nicht durch festgesetzte Gerüche behelligt werden. Luftreiniger mit Aktivkohlefilter entfernen Gestank und Dunst. Ein dezenter Kamingeruch kann ebenfalls beseitigt werden.

Wie Geruch entfernen?

Fettige Küchenluft

Fetthaltige Küchenluft ist brandgefährdend und darf nur mit einer dafür vorgesehenen Dunstabzugshaube entfernt werden. Ist ein Kamin von derselben Raumluft abhängig, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen geboten. Die verschmutzen Filter müssen regelmäßig ausgewechselt werden, ca. 2-mal jährlich oder bei Mehrbedarf öfter.

Für Entlüftung explosionsgefährdeter Gase eignen sich ATEX geschützte Geräte.
ATEX Kennzeichnung

 

Schall, Lärm, Geräusche

Geräusche aus der Nachbarwohnung, von Elektrogeräten und der Straße verbreiten sich als Schallwellen u.a. über die Luft. Lärm hat bei Dauerbelastung Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Störquelle lässt sich mit Dämmung mildern.

Schall und Betriebsgeräusche verbessern

 

Blog „In Ruhe wohnen“

Zugluft

Nackenschmerzen

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Zugluft kann trockenen Augen und Haut, Probleme mit Ohren, Gelenken und Muskeln verursachen. Bei trockene Haut und Schleimhäuten entstehen kleine Risse, in denen sich Bakterien einnisten. Daraus ergibt sich weitere Anfälligkeit, z.B. für eine Erkältung. Ein angespannter Nacken verursacht schließlich Kopfschmerzen.

Zugluft lässt sich vermeiden, ohne auf ausreichendes Lüften zu verzichten. Wenn Sie Fenster nutzen, lüften Sie nicht in Kippstellung, sondern kurz und schmerzlos mit weit geöffnetem Fenster. Die beste Kontrolle über Menge und Temperatur der einströmenden Frischluft erhalten Sie mit mechanischen Lüftungssystemen. Mit passenden Zuluft Elementen lässt sich die Luft vorwärmen, gezielt einleiten und verteilen.

Zum Ratgeber Zuluft

 

 

Beim Einsatz von Deckenventilatoren vermeiden Sie Zug durch Geschwindigkeitskontrolle, z.B. mit Drehzahlstellern.
Die richtige Geschwindigkeit

 


Quellen:
https://de.tiny.ted.com/talks/kamal_meattle_on_how_to_grow_your_own_fresh_air
http://www.supermed.at/gesundheit/diese-3-zimmerpflanzen-sorgen-fuer-frischluft/
http://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/innenraumluft